NARJESUS erweitert den Horizont – Blog

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Schlagwort-Archiv: CGHH

Storytelling – das Wundermittel der „neuen Zeit“ zur sanften Abschaffung der Realität und des Denkens

Von den gesellschaftlichen Schadwirkungen, die mit der wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz des Postmodernismus als oberstem Paradigma und der zunehmenden Verbreitung postmodernistischer Denkweisen vor allem in Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien verbunden sind, habe ich bereits in einem Posting im vergangenen Mai ausführlich geschrieben. Symptomatisch und ein Indikator für diesen Paradigmenwechsel ist der Vormarsch des „Storytelling“ in immer mehr Bereichen des öffentlichen Lebensvollzugs zulasten des klaren, analytischen, argumentativen und reflektierenden Denkens.

Als Beleg dafür, daß dies nicht nur „gefühlt“ so ist, sondern es sich dabei um einen realen Trend handelt, der auf einen tiefgreifenden Mentalitätswandel hindeutet, mögen die folgenden unsortierten Zusammenstellungen von Links aus der Geschäftswelt, des „Social Business“ und ( weiter unten) der christlichen Szene dienen, die das ganze Spektrum von der bloßen prominenten Nennung des Begriffs „Storytelling“ bis hin zu erschöpfenden Darlegungen der Unerläßlichkeit von Storytelling in der heutigen Zeit abdecken.

Linkliste 1: Storytelling in der Geschäftswelt und im „Social Business“

In dieser Linksammlung spiegelt sich wider, daß Storytelling auf bestem Wege dazu ist, zum „Wundermittel“ auf dem Gebiet des „Social Engineering“, der internen und externen Unternehmenskommunikation und der Kundenakquise zu avancieren – naturgemäß ganz besonders in der Medienbranche und im sozialen Sektor, aber längst nicht nur dort. Ob es nun darum geht, per Storytelling die eigenen Mitarbeiter bei Laune zu halten oder ganze lokale Gemeinschaften zu „reshapen“: man möchte gerne das Verhalten und Denken anderer Menschen unter Ausschaltung bewußter kritischer Reflexion in die gewünschte Richtung steuern.

Den Hintergrund dafür, daß man dem Storytelling derartige Wunderkräfte zumißt, bildet die sich zunehmend verbreitende postmodernistische Weltsicht mit ihrer Erkenntnistheorie, nach der die Stories unserer lokalen Sprach- und Kulturgemeinschaft die maßgeblichen Wahrheiten und Realitäten erzeugen würden, in denen wir Menschen leben, während es hingegen für uns keinerlei Zugriff auf eine globale Wahrheit und Realität geben würde.

Ein solches Denkumfeld begibt sich jeder Möglichkeit, zwischen Wirklichkeit auf der einen Seite und Manipulation/Fiktion auf der anderen Seite unterscheiden zu können – und zu wollen. Die Grenze zwischen beiden Bereichen verwischt – und wird bewußt verwischt. Jenseits störender Fakten kreieren und inszenieren wir „Wirklichkeit“ und erzählen unsere eigene Geschichte – oder gleich die Geschichte unseres Landes oder unserer Zeit – „neu“.

Auch die teilweise vernichtende Kritik sogar säkularer Philosophen – insbesondere aus dem angelsächsischen Raum – an der intellektuellen und logischen Unredlichkeit des zugrundeliegenden postmodernistischen Denkgerüsts ( mein Posting hierzu) vermag den Vormarsch dieser Tendenzen nicht zu stoppen, was den Journalisten Wolfram Weimer unlängst zu einer Art Weckruf veranlaßte: „Wir schätzen Wahrheiten nicht mehr genug“. Statt Wahrheit und Fakten zählt heute zunehmend die „hohe“ Kunst der (Selbst-)Inszenierung. Ein Indiz des sich vor unseren Augen vollziehenden großflächigen Mentalitätswandels: Während die ohnehin schon sehr hoch bewertete künstlerisch-kulturelle Betätigung von Menschen unaufhörlich im gesellschaftlichen Ansehen steigt und „hip“ ist, sinken im Gegenzug an Fakten orientierte solide Sachpolitik, der Bereich der Sachaufklärung und Analyse sowie der gesamte mathematisch-natur- und ingenieurwissenschaftliche Bereich beständig im Ansehen und erfahren eine teilweise unverhohlene Geringschätzung, ja unterliegen praktisch einem Generalverdacht des grundsätzlichen Instrumentalisiertseins durch verborgene Machtinteressen – ganz nach Art der postmodernistischen Lehre, für die Wahrheiten stets der Ausdruck von herrschenden Machtverhältnissen sind.

Für Christen finden diese Entwicklungen, Veränderungsprozesse und Paradigmenwechsel hinsichtlich der Mentalität und des Denkens nun nicht „auf einem anderen Planeten“ statt, so als hätten diese Dinge rein gar nichts mit dem Bekenntnis zum Glauben an Jesus und einer biblisch-christlichen Weltsicht zu tun, so als könnte man als bekennender Christ unbekümmert diesem Wandel neutral gegenüberstehen oder ihn gar enthusiastisch begrüßen und dabei gleichzeitig im Gottesdienst „Dir gebührt die Ehre und Anbetung“ singen und die Hände erheben. Nein, vielmehr hat Francis A. Schaeffer in seinem Buch „Wie können wir denn leben?“ überzeugend dargelegt, daß die tatsächlichen Gegebenheiten hinsichtlich der Beschaffenheit von Wahrheit, Realität und Erkenntnis nicht nur über das Wesen des Universums, sondern vor allem auch über den Charakter des Gottes, der dieses Universum geschaffen hat und regiert, etwas ganz Grundsätzliches aussagen – und daß das, was dann persönlich über die Beschaffenheit von Wahrheit, Realität und Erkenntnis in unserem Universum geglaubt wird, wiederum Entscheidendes über den geistlichen Standort des Betreffenden und seine Beziehung oder Distanz zu diesem Gott aussagt.

Vor diesem Hintergrund ist es ein Fanal, daß evangelikale Schlüsselfiguren und Werke zu einem beträchtlichen Teil in das neue Paradigma einschwenken und selbst zu Storytellern werden oder Storytelling zulasten eines analytischen und reflektierenden Denkens propagieren. Die folgende Linkliste, deren Einträge praktisch immer auf Verbindungen zur Emergenten Bewegung oder ihrem Dunstkreis deuten, vermittelt kaleidoskopartig einen Eindruck von der zunehmenden Verbreitung dieser Sichtweise:

Linkliste 2: Storytelling in der christlichen Szene, in Theologie, Mission, Lobpreis, Erziehung und in christlichen Magazinen

Statt einer Gesellschaft, die mehr und mehr an der Vertauschung der Realität mit instrumentalisierten „Pseudorealitäten“ erkrankt, das dringend nötige Antidot zu geben, laufen beträchtliche Teile der evangelikalen Szene dem Trend „Storytelling“ sogar hinterher und haben großflächig einen tiefgreifenden Abschied von der Idee einer zugänglichen und belastbaren Wahrheit, Realität und Erkenntnis sowie der Notwendigkeit klaren, reflektierenden und wachen Denkens – und damit letztlich auch von dem dahinterstehenden Gott – eingeleitet. Eine leicht satirische Betrachtung des Gesamtphänomens findet sich in Ron Kubschs TheoBlog in den Beiträgen „Storytelling“ und „Von der Kunst des Geschichtenerzählens“.

Mit dem Storytelling-Paradigma wird inmitten der evangelikal-charismatischen Szene ein von der „Macht interessanter Stories“ faszinierter, wirklichkeitsuntauglicher, dem reflektierenden Denken und den angeblich „toten Aussage-Wahrheiten“ feindlich gesinnter „Glaube“ herangezüchtet, der mit einer tatsächlichen „Wahrheit, die uns freimacht“ (Johannes 8,36), kaum noch etwas zu tun hat und in dem die Warnung von Paulus, daß ohne die Faktizität der Auferstehung Jesu Christen noch in ihren Sünden und damit verloren wären (1.Korinther 15,12-19), wie ein Fremdkörper wirkt.

So fragt man nicht mehr: „Ist es wahr?“, sondern vielmehr: „Ist es schön?“ Der recht begrenzte Wert einer „schönen“ Story, die nicht wahr ist, ist überhaupt kein Thema mehr. So kann, ganz in diesem Geiste, Rob Bell in „Love Wins“ mit dem Argument der „Schönheit einer Story“ indirekt um Sympathie für die Allversöhnungslehre (christlicher Universalismus) werben und die Möglichkeit einer ewigen Strafe und eines ewigen Getrenntseins von Gott zurückweisen, denn: „This isn’t a very good story“!

Telling a story in which billions of people spend forever somewhere in the universe trapped in a black hole of endless torment and misery with no way out isn’t a very good story. Telling a story about God who inflicts unrelenting punishment on people because they didn’t do or say or believe the correct things in a brief window of time called life isn’t a very good story. In contrast, EVERYBODY enjoying God’s good world together with no disgrace or shame, justice being served, and all the wrongs being made right is a better story. It is bigger, more loving, more expansive, more extraordinary, beautiful, and inspiring than any other story about the ultimate course history takes. […]

(aus: Rob Bell, „Love Wins“, S.110-111. Hervorhebungen von narjesus)

An anderen Stellen benutzt Rob Bell eine Sprechweise, die Gott die Rolle des „obersten Storytellers“ zuweist, der uns unser Lebens-Selbstverständnis aus seiner Sicht neu erzählt, und definiert „Glaube“ als unser Vertrauen in dieses „Retelling“ und „Hölle“ als unsere Weigerung, diesem „Retelling“ zu vertrauen:

Hell is our refusal to trust God’s retelling of our story. (S. 170)

We can trust God’s retelling of our story. (S. 176)

(aus: Rob Bell, „Love Wins“ – zu Rob Bells Deutung von Lukas 15,11-32 im Umfeld dieser Zitate wäre noch eine ganze Menge zu sagen, was aber thematisch den Rahmen dieses Postings sprengen würde)

Überhaupt wird christliches Storytelling theologisch fast immer mit der Behauptung gerechtfertigt, daß Jesus bzw. Gott der größte Geschichtenerzähler / Storyteller sei (so auch in einem TheoBlog-Kommentar), und daß die Bibel – gerade auch im Alten Testament – narrative statt aussagenorientierte Theologie präsentiere, ja daß wir dem hebräischen Kontext nur gerecht werden würden und die hebräischen Wurzeln unseres Glaubens nur entdecken würden, indem wir auf jegliche angeblich „griechisch-heidnische“, an Aussage-Wahrheiten orientierte Theologie verzichteten.

Die Gleichnisse und Geschichten Jesu hatten jedoch immer das Ziel, klare, denkerisch begreifbare Kernaussagen vor allem über das Reich Gottes zu verdeutlichen und herauszustellen, oder eine Selbsterkenntnis zur Umkehr zu bewirken. Sie haben mit einem postmodernen Storytelling als Projektionsfläche für die Vorstellungen der Zuhörer, als „story we find ourselves in“, in die wir „eintauchen“ sollen, zur Verwischung der Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zur Erzeugung positiver Stimmungen, als Lieferant inspirierender Bilder, zum Ausschalten gedanklicher Reflexion oder zum Neuschreiben von Geschichte nichts zu tun und dürfen nicht damit gleichgesetzt werden.

Ebenso sind die narrativen Stränge im Alten Testament kein Storytelling und wollen nicht bloß inspirierende Bilder liefern, die uns „irgendwie im Leben helfen“, oder eine „Erzählgemeinschaft“, eine „community identity“ schaffen, sondern wollen Berichte über real abgelaufene Geschichte (History) sein, die nur deswegen Konsequenzen zu haben beanspruchen können, weil sie Historie und nicht Stories sind. Nur deswegen konnte beispielsweise Paulus an die Korinther schreiben:

Dies widerfuhr ihnen [den Israeliten] als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.

(1.Korinther 10,11 – Luther-Übersetzung)

Und ein analytisches, zu „wahr/falsch“-Dichotomien fähiges und an der Korrespondenzsicht orientiertes Wahrheitsdenken als „griechisch-heidnisch“ und „dem hebräischen Kontext fremd“ darzustellen und so zu tun, als würden sich griechische und hebräische Kultur durch eine völlig andere Epistemologie und ein völlig anderes Wahrheitskonzept voneinander unterscheiden, ist absolut unredlich, wie man sich anhand weniger Beispiele aus dem Alten Testament überzeugen kann (dem steht nicht entgegen, daß das hebräische Wort für Wahrheit, „emeth“, auch die Bedeutungen „Treue“ und „Wahrhaftigkeit“ einschließt). So spricht Jesaja 5,20 ein scharfes Wehe aus über diejenigen, die dichotomische Kategorien (gut – böse, Licht – Finsternis, süß – sauer) auflösen wollen, und Bücher wie 1. und 2. Könige sowie 2. Chronik sind voller geistlicher Analysen und kommen zu messerscharfen geistlichen Gesamtaussagen über die Herrschaft der Könige von Israel und Juda von der Art „N.N. tat, was dem HERRN mißfiel / wohlgefiel“; Satzwahrheiten, wie sie klarer nicht sein könnten. Ebenso besteht der Dekalog aus klaren, unzweideutigen Satzaussagen. Nein, hier soll vielmehr eine Kulturscheidelinie der Antike für unsere Zeit instrumentalisiert und epistemologisch aufgeladen werden, um die von Postmodernisten so favorisierte Ablehnung alles Analytischen und Scharfen einschließlich der Erkennbarkeit einer absoluten Wahrheit auch im christlichen Kontext etablieren zu können.

Das hier dargestellte Gedankengut zur Rechtfertigung christlichen Storytellings findet sich in hohem Maße auch in der Magister-Arbeit von Martin Preisendanz (Studienleiter der „Pionierakademie“ Großburschla/Thüringen, Autor mehrerer Beiträge in der emergent-lastigen Zeitschrift „THE RACE“ – heute „oora“ – und vernetzt mit Vertretern der Emergenten Bewegung wie Andi Wolf, „schlunkfunk“ Daniel Renz, Dominik Sikinger und Gofi Müller) wieder, die hier zur näheren Betrachtung aus der obigen Storytelling-Linkliste herausgegriffen werden soll, da sie von Belang ist als umfangreichster, zudem deutschsprachiger und im deutschen Kontext angesiedelter Beitrag dieser Liste im Rang einer wissenschaftlichen theologischen Arbeit, die an der Werkstatt für Gemeindeaufbau (WfG) Ditzingen angefertigt wurde – eine strategisch wichtige Ausbildungsstätte für junge und künftige geistliche Leiter im deutschen Sprachraum, die zumindest partiell emergent geprägt ist, da neben nichtemergenten Mitarbeitern aktuell mindestens vier wichtige Mitarbeiter der WfG zum Netzwerk Emergent Deutschland gehören; neben Studienleiter Dominik Sikinger sind dies die Dozenten Dagmar Begemann, Björn Wagner und Daniel Ehniß, der nach wie vor im Namen der WfG das Blog „Emergentes Gedankengut“ betreibt.

In dieser Magister-Arbeit, die den Nutzen und die Notwendigkeit christlichen Storytellings sowohl theoretisch-argumentativ wie auch durch empirischen Vergleich der Wirkung einer Predigt mit und ohne Storytelling zum selben Thema nachweisen und rechtfertigen will, stoßen wir zunächst wieder auf eine sympathetische Schilderung der bekannten Thesen der Postmodernisten, daß die postmodernistische Deutung von Wahrheit, Realität und Erkenntnis sich in den westlichen Gesellschaften durchsetzt und vor allem das richtige erkenntnistheoretische System ist:

Es wird allgemein akzeptiert, dass zumindest die westliche Welt in eine neue Zeitepoche eingetreten ist – die Postmoderne. […] Solch eine neue Zeitepoche berührt in der Regel mit der Zeit alle Lebensbereiche – manche von ihnen stark, manche stärker und teilweise werden Bereiche völlig transformiert. Einer der bedeutenden (Vor-)Denker der Postmoderne war der französische Philosoph Jean-François Lyotard. […]

Lyotard spricht von einer „Rückkehr des Narrativen“. Sie hängt zusammen mit seiner These des sog. Endes der großen Erzählungen [= Metaerzählungen, Weltanschauungen]. Das Wissen um die Relativität hat das Weltbild verändert. […] Die Pluralität wird zum Kern des Weltbildes. […]

Es sind klare Tendenzen zu erkennen, dass für die postmoderne Generation Schönheit und Ästhetik mehr zählt, als die Erkenntnistheorie. […] Davon betroffen ist auch die Kommunikation. […]

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 28-30)

…womit wir wieder bei dem Phänomen angelangt sind, daß man nicht mehr fragt: „Ist es wahr?“, sondern: „Ist es schön?“ Nirgendwo in Preisendanz‘ Arbeit wird die hinter diesen Phänomenen stehende Denkwelt und Erkenntnistheorie ernsthaft hinterfragt. Das ganze postmodernistische Denken wird nicht nur als gegeben hingenommen, sondern stellt das erkenntnistheoretische Fundament für seine ganze weitere Argumentation dar.

Nun wird der argumentative Rahmen zur Rechtfertigung von christlichem Storytelling aufgebaut: Ausgehend von der unterschwelligen Prämisse, daß die „alten oralen Kulturen“ – worunter auch die hebräische und die urchristliche eingeordnet werden – keine an der Korrespondenztheorie der Wahrheit orientierte, sondern eine Storytelling-Epistemologie hätten, und weil auch wir jetzt – insbesondere durch die neue AV-Medienwelt von MP3 bis AVI, vom Fernsehen über das Internet bis zu iPod, iPad und iPhone – in die Epoche einer „neuen Oralität“ eingetreten seien und uns damit den „alten oralen Kulturen“ wieder annäherten, wird uns die Notwendigkeit eines erkenntnistheoretischen Paradigmenwechsels hin zu einer postmodernistischen Epistemologie suggeriert:

Die kulturellen Veränderungen der westlichen Welt in den letzten Jahrzenten hin zur Postmoderne läuteten eine nach-schriftliche Epoche ein. Mit der Zunahme elektronischer Hör- und Sehmedien begann eine neue Mündlichkeit, bei der Geschichten wieder deutlich an Bedeutung gewinnen. Narrativität ist auf dem Vormarsch. In diesem Zusammenhang ist die Wiederentdeckung des Storytelling zu sehen, das den gezielten Einsatz von Geschichten meint. […]

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 129)

In der Vergangenheit wurde normalerweise sehr logisch und linear gepredigt. […] Der Grund dafür ist die Zeit der schriftlichen Kultur. […] Doch die Kultur der westlichen Welt hat sich verändert.[…] Die elektronischen Medien führten zu einer neuen Sprache und Art der Kommunikation. Die Sprache der Bücher ist eine logische, rationalistische und geordnete. Die elektronischen Medien wie Fernsehen sprechen die Sprache der Geschichten und Emotionen. Ideen wurden durch Bilder abgelöst und Verstehen wurde durch die Erfahrung verdrängt. Deshalb plädiert [Richard A.] Jensen dafür, in Geschichten zu predigen […] sogar […] in Geschichten zu denken. […] Geschichten einzusetzen ist nicht nur eine andere Form der Kommunikation, sondern erfordert eine andere Art zu denken.

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 77-78)

Deswegen ist in der Emergenten Bewegung die Diskussion darüber, wie die „neuen Medien“ die Kommunikation des christlichen Glaubens und vor allem den Glauben selbst verändern würden, auch so beliebt: das Aufkommen der „neuen Medienwelt“ dient als Anlaß und Aufhänger der obigen Argumentation zwecks Rechtfertigung der angeblichen Notwendigkeit des Paradigmenwechsels hin zu einer postmodernistischen Storytelling-Epistemologie.

Klares, logisches, argumentatives, analytisches und reflektierendes Denken sowie ein der Korrespondenztheorie der Wahrheit entsprechendes wahr/falsch-Denken wird demgegenüber gezielt als episodischer Fremdkörper in der menschlichen Geistesgeschichte und vor allem in der christlichen Glaubensgeschichte dargestellt, der entweder auf den – auffallend spät (18.  Jahrhundert) angesetzten – Übergang zur schriftlichen Kultur oder auf das Eindringen „griechisch-heidnischer“ Einflüsse ins Christentum zurückgeführt wird:

Der Prozess von der mündlichen Überlieferung hin zur Schriftlichkeit vollzog sich sehr langsam und in vielen Schritten. […] „Mit großer zeitlicher Verzögerung gelangte dieser Einschnitt auch zu uns, wo die große Mehrheit des Volkes bis ins 18. Jahrhundert hinein in einer mündlichen Kultur lebte […]“ Das Erzählen verlor an gesellschaftlicher Bedeutung, dafür zogen hochkomplexe logische Argumentationslinien und detaillierte Schilderungen Einzug.

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 14-15)

[…] die „heidnisch-griechische Welt, in der der räsonierende Logos den erzählenden Mythos längst verdrängt hatte, führte zum Verlust der ’narrativen Unschuld‘ des christlichen Redens von Gott. Denn nicht ‚der Logos wurde narrativiert, sondern die biblischen Erzählungen wurden … logisiert‘, d. h. in Nicht-Geschichten verwandelt, so dass fortan das ‚Räsonieren und Diskutieren, das Ergotieren und Theoretisieren‘ das Geschäft der Theologie bestimmten.“

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 38)

Es bleibt zu bedenken, dass Geschichten im Gegensatz zur argumentativen Rede nichts beweisen wollen, sondern auf etwas verweisen. Deshalb geht es Geschichten nicht um die Gegensätze von wahr und falsch, sondern sie wollen Phänomene in konkreter Handlung fruchtbar darstellen und ihren Bezug auf die Lebenswirklichkeit verdeutlichen.

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 67)

Die Ablehnung logischen und argumentativen Denkens bei Themen des christlichen Glaubens geht an einer Stelle sogar so weit, daß dort theologisches Reden und Denken, das logische Schlußfolgerungen aus Bibeltexten zieht, praktisch zu einem Verstoß gegen „sola scriptura“ gemacht wird, denn dies wäre der Versuch, die biblische Botschaft aus dem Story-Medium herauszulösen, und dabei würde die Botschaft gleich mit zerstört:

Manche Lehrer beginnen ihren Unterricht damit, eine (biblische) Geschichte zu erzählen, um dann daraus die Theologie in der Geschichte herauszuarbeiten. Damit lösen sie den theologischen Gehalt aus der Geschichte und leiten Dogmen ab. Wenn sie aus Geschichten Theologie ableiten können, dann scheint es, als existierte die Theologie vor der Geschichte. McLuhan argumentiert aber, dass das Medium die Botschaft ist, denn die Botschaft ist im Medium eingebettet. […]

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 78)

Scheint der Autor in der Einleitung (S. 18/21) noch die Auffassung zu vertreten, daß „argumentatives“ und „narratives“ Denken gleich notwendig seien, so ist hier wie auch sonst im Hauptteil nichts mehr davon zu sehen. Die Arbeit ist eindeutig ein Plädoyer für das Storytelling-Paradigma und auf postmodernistische Epistemologie gegründet.

Des weiteren werden in der Arbeit die Wirkungsweise von Storytelling erörtert sowie Unternehmenskommunikation, Neurowissenschaften und Pädagogik bemüht, um die Vorzüge von Storytelling herauszustellen, und dabei heißt es:

Mit einer Geschichte werden rationale Bewertungsmechanismen tendenziell ausgeschaltet. Die Zuhörer lassen sich „ohne Bedenken“ auf eine Geschichte ein, weil die Tatsachen meist in den Hintergrund gerückt werden. Das zeigt sich auch daran, dass die Zuhörer sich entspannen, denn es herrscht kein Druck, sich mit den Inhalten bewusst auseinandersetzen zu müssen. Die Geschichte strömt dann auf sie ein und wirkt unterbewusst.

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 41)

Hat die neue Storytelling-Erkenntnistheorie einmal die Regie übernommen und so lange uns in Erzählungen eingebettet und die Gesetze der Logik außer Kraft gesetzt, daß die Unterschiede zwischen Realität und Fiktion, zwischen wahr und falsch verblassen, dann ist auch ein Erkennen häretischen Gedankenguts oder unseriös begründeter Zusammenhänge nicht mehr möglich, und man nickt innerlich bei Botschaften, denen man bei genauem Nachdenken nicht zustimmen würde. Ein derartiges absichtliches Unterlaufen und Überlisten des bewußten reflektierenden Denkens von Menschen, so daß sie Botschaften vertrauen, denen sie bei überlegtem Nachdenken nicht vertrauen würden, ist ganz sicher nicht „königskindermäßig“!

Paulus hatte dergleichen nicht nötig. Er nahm für sich in Anspruch, mit offenem Visier Menschen vom Reich Gottes zu überzeugen (Apostelgeschichte 19,8) statt sie zu überreden (1.Korinther 2,4). Und nicht nur im Reich Gottes ist eine derartige manipulative Gesinnung nicht wünschenswert. Auch eine Gesellschaft, in der politische Prozesse so ablaufen, ist nicht wünschenswert. Und ein Wirtschaftsleben, das von einer Mitarbeiterführung dieser Art geprägt ist, ist nicht wünschenswert.

Die weitere Rechtfertigung von Storytelling in Preisendanz‘ Arbeit findet ihren Abschluß in einem praktischen Teil, der anhand des Einsatzes zweier Versionen einer Predigt empirisch nachweisen soll, daß  Predigtbotschaften mit einem Storytelling-Ansatz nachhaltiger als mit einem Nicht-Storytelling-Ansatz vermittelt werden können. Die beiden Predigtversionen, auf die sich die Untersuchungen im praktischen Teil der Arbeit beziehen, sind der Arbeit nicht beigefügt, so daß nicht verifiziert werden kann, inwieweit nun tatsächlich ein Storytelling-Ansatz und ein Nicht-Storytelling-Ansatz gegeneinander getestet wurden. Aber unabhängig davon, ob die Untersuchungen nun tatsächlich den gewünschten empirischen Nachweis darstellen können – und wir nehmen jetzt einfach mal an, dies wäre der Fall -, ist folgendes zu bedenken:

Empirie kann, wenn sie richtig angewendet wird (was besonders in Bereichen wie der Evaluation von Pädagogik oder der Demographieforschung ein großes Problem zu sein scheint), einen Ist-Zustand feststellen oder auch Gesetzmäßigkeiten und die Korrelation von Merkmalen nahelegen oder falsifizieren. Doch Empirie kann keine Wertfragen beantworten, keine Antwort darauf geben, ob ein festgestellter Zustand wünschenswert ist oder nicht. Ist der Vormarsch des „Storytelling“-Denkens, von einem biblischen Standpunkt aus betrachtet, überhaupt wünschenswert?  Entspricht es dem der Bibel zugrundeliegenden Verständnis  einer erkennbaren und vom menschlichen Beobachter unabhängig existierenden Wahrheit und Realität? Diese Fragen können nicht an die Empirie delegiert werden, sondern nur aus dem Wahrheitsverständnis der biblisch-christlichen Weltsicht heraus beantwortet werden.

Interessant ist aber, wenn wir einmal der Qualität der Empirie dieser Arbeit vertrauen, auf jeden Fall folgendes Ergebnis:

Die Detailuntersuchung hat weiter gezeigt, dass die Geschichten bei den beiden Altersgruppen bis 40 Jahren besser abgeschnitten haben, während die Auflistung bei den beiden älteren Altersgruppen höhere Werte bekam. Es müsste in Zukunft weiter untersucht werden, inwieweit sich der Generationenunterschied bestätigt oder ob die kulturellen Veränderungen hin zu mehr Narrativität sich auch bei den älteren Menschen niederschlägt.

(Martin Preisendanz, „Storytelling“, S. 130)

Dies erinnerte mich sofort an die Ausführungen meines ehemaligen Pastors Matthias Pache in unserem entscheidenden Gespräch vor 10 Monaten, das zu meiner Absetzung als Hauskreisleiter und anschließend zu meinem Gemeindeaustritt aus der CGHH geführt hat ( mein Posting „Good-bye CGHH – it’s time to part“). Er machte geltend, daß der Postmodernismus in der jungen Generation so vorherrschend geworden sei, daß die Über-40-Jährigen (wie ich, ich bin 45 Jahre alt) die Unter-40-Jährigen vom Denken her – auch in der Gemeinde! – teilweise gar nicht mehr verstehen würden, und daß wir um dieser jungen Generation innerhalb und außerhalb der Gemeinde willen „postmoderne Veränderungen“ in der Gemeinde brauchen. Meine Argumentation, daß diese Verständniskluft Folge der dem biblisch-christlichen Denken widersprechenden gefährlichen Preisgabe der Korrespondenztheorie der Wahrheit und der Infragestellung einer erkennbaren Wahrheit und Realität im Postmodernismus ist und daß die Gemeinde deswegen postmodernistische Tendenzen zurückweisen muß, statt ihnen auch noch Raum zu geben und einen emergenten Gemeindeberater aus Berlin heranzuholen, wurde von meiner ehemaligen Gemeindeleitung in keinster Weise anerkannt oder gelten gelassen.

Die Bedeutung des Alters von 40 Jahren hier wie auch beim obigen empirischen Befund läßt sich leicht dadurch erklären, daß das, was sich in den späten 1990er-Jahren unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen als „Generation X“ manifestierte und bekannt wurde und später auch als die „postmoderne Generation“ bezeichnet wurde, inzwischen – einfach dank des natürlichen Älterwerdens – die „Generation U40“ ist (mir liegt es aber fern zu pauschalisieren: nicht jeder ist vom postmodernistischen Denken geprägt, nur weil er unter 40 ist, und umgekehrt gibt es auch eine ganze Reihe Über-40-Jähriger, die vehement für ein postmodernistisches Denken eintreten). Damit ist die Gefahr, daß postmodernistisches Denken in der nächsten Zeit gesellschaftliche Mehrheiten erzielen könnte, inzwischen beträchtlich gestiegen. Und das sind wahrhaft keine guten Aussichten.

Eine Gesellschaft, die „Storytelling“ in allen Lebensbereichen von Sachentscheidungen bis hin zu Fragen von Ethik, Recht, Geschichtsschreibung und Gesellschaftsordnung zum Leitprinzip erhebt, ist in großer Gefahr, zum Spielball manipulierender Kräfte zu werden und in deren Powerplay unterzugehen. In einer Gesellschaft, die nicht mehr zwischen wahren und fiktiven Stories unterscheiden kann oder will, können auch beliebige Anschuldigungen gegen mißliebige Personen konstruiert und – im Sinne einer „soziologischen Rechtsprechung“, vor der Francis A. Schaeffer gewarnt hat – zur Basis von Gerichtsurteilen gemacht werden. Die Art, wie der ZEIT-Journalist Jens Jessen die Münchner U-Bahn-Schläger von 2008 zu „Opfern“ des zusammengeschlagenen Rentners gemacht hat ( Focus-Artikel „Prügel für die Geprügelten“), gibt eine ungute Vorahnung davon – eine Vision von Gesellschaft, vor der einem nur grauen kann.

Um dies noch einmal zu unterstreichen, soll zum Schluß der für seine Totalitarismus-Dystopie „1984“ bekannte britische Autor George Orwell (1903-1950) mit einem Zitat, das ich bereits in einem anderen Posting angeführt habe, zu Wort kommen:

So etwas läßt mich erschaudern, weil es mir oft das Gefühl vermittelt, daß das Konzept der objektiven Wahrheit aus der Welt verschwindet… Ich bin bereit zu glauben, daß Geschichtsschreibung zum größten Teil ungenau und voreingenommen ist, aber bezeichnend für unsere Epoche ist die Preisgabe des Gedankens, daß Geschichte überhaupt wahrheitsgetreu geschrieben werden kann. In der Vergangenheit haben Leute bewußt gelogen oder unbewußt ihre Darstellungen gefärbt, oder sie jagten der Wahrheit nach, wohlwissend, daß sie dabei viele Fehler machen müssen; aber in jedem Fall haben sie geglaubt, daß „die Fakten“ existieren und – mehr oder weniger – entdeckt werden können.

(George Orwell, zitiert nach: George Englebretsen, Bare Facts and Naked Truths, S. 3 – Übersetzung: Torsten Narjes)

Der Leib Christi hat die Pflicht, gegen eine postmodernistische Storytelling-Epistemologie die biblisch-christliche Sicht der Zugänglichkeit und Erkennbarkeit einer unabhängig vom Beobachter existierenden objektiven Wahrheit und Realität zu bezeugen, statt den Vormarsch der postmodernistischen Epistemologie in der Gesellschaft noch zu unterstützen oder gar in den eigenen Reihen durchzusetzen.

1 Jahr narjesus Blog auf WordPress

…mit Kurzrückschau, Posting-Statistik 2011 und einem spannenden Auftakt 2012

Seit genau einem Jahr läuft nun der narjesus Blog auf WordPress, und die Umwandlung des narjesus.de-Blogs in ein echtes Blog hat sich bis heute bewährt. Alle fünf damals von mir genannten Ziele dieser Umwandlung und Migration sind aus meiner Sicht erreicht worden – daher bleibt der narjesus Blog auf WordPress, solange sich nicht neue Gesichtspunkte wie etwa Kostenpflichtigkeit, ein besserer Anbieter oder Einschränkungen der Presse-, Meinungs- und Bekenntnisfreiheit ergeben.

Nicht zuletzt dank der infolge der Migration deutlich erhöhten Wahrnehmbarkeit des narjesus Blogs begann meine Berichterstattung über die Emergente Bewegung alsbald einigen Wirbel auszulösen, zunächst in der Gemeindeleitung meiner ehemaligen Gemeinde CGHH, dann auch in Berlin und in der Region Hamburg/Bremen, was meine Absetzung als Hauskreisleiter und schließlich  meinen Austritt aus der CGHH zur Folge hatte ( Posting hierzu). Nicht schön, aber im Namen der Wahrheit muß ich so etwas in Kauf nehmen.

Kurz vor Ablauf der Jahresfrist, am 13.01.2012, hat die Gesamtzahl der Blogaufrufe die Marke von 10.000 überschritten. Gegenwärtig wird das Blog im Schnitt 50-mal pro Tag aufgerufen, mit steigender Tendenz. Herzlichen Dank an alle Leser meiner Postings und insbesondere für ermutigende Rückmeldungen zu selbigen, die mir zeigen, daß es durchaus Geschwister gibt, die verstanden und registriert haben, daß die bekennende Christenheit in Deutschland (und auch weltweit) an einem seit vielen Jahrzehnten nicht mehr dagewesenen Scheideweg angekommen ist und daß das Evangelium von Jesus Christus und die Lehre der Bibel mit deutlichen Worten hochgehalten und verteidigt werden muß gegen gerade in den letzten 4 Jahren sehr populär gewordene Umdeutungsversuche vor allem postmodernistischer und neomarxistischer Art, die nun voll das Zentrum der evangelikalen Szene erreicht haben.

Hier noch eine kurze Posting-Statistik von 2011: Abgesehen von der Startseite, die 3.945-mal aufgerufen wurde, waren dies die 5 meistgelesenen Postings in 2011:

469 Aufrufe: Emergente Nebelkerzentaktik um Johannes Reimer
414 Aufrufe: Gedanken zum Freitod eines BFP-Pastors
310 Aufrufe: Antichristliche und christenfeindliche Auto-Aufkleber
291 Aufrufe: Prostitution in Deutschland
273 Aufrufe: David Wilkerson bei Unfall ums Leben gekommen

Man darf wirklich gespannt sein, was für Themen am Ende des laufenden Jahres die Liste anführen werden. TheoBlog-Betreiber Ron Kubsch schrieb mir in einer persönlichen Mail: „Es wird ein spannendes Jahr.“ Wohl wahr, wegen der oben angesprochenen und sich zuspitzenden Scheideweg-Situation. Aber das Jahr hat bereits spannend begonnen, kaum daß es drei Tage alt war, mit dem Wirbel um mein Posting zu „Uwe X.“ und seinem „GEISTbewegt!“-Artikel (der in voller Länge übrigens nur auf dem Blog von Matthias Gruber zu lesen ist, sieht man einmal von der Zeitschrift-Druckausgabe selbst ab).

Gerade diese Geschehnisse zeigen eindringlich, wie groß derzeit die Gefahr ist, daß Christen eigentlich erweckter Freikirchen das Eintreten des Gottes der Bibel für diejenigen, denen Unrecht widerfährt, den Widerstand Gottes gegen Hochmut und das Ansehen der Person sowie die Verheißung des messianischen Friedensreichs verwechseln mit einer totalitären Ideologie, die das Gewähren fairer Lebenschancen mit der Zwangssozialisierung elementarer Lebensbereiche wie Familie und Kindererziehung verwechselt, die jedwede Art unterschiedlicher Begabung und Leistungsfähigkeit von Menschen als das Werk „böser“ Menschen ansieht und hyperegalitaristisch einebnen will und ein menschengemachtes Zerrbild des messianischen Friedensreichs ohne die noch ausstehende Königsherrschaft Jesu errichten will.

Mir wird immer noch schlecht, wenn ich an die „aktuelle kamera“-Sendungen des DDR-Fernsehens der Jahre 1986-88 denke, die ich damals während meines Studiums in der nahe der innerdeutschen Grenze gelegenen Oberharzstadt Clausthal-Zellerfeld empfangen konnte. Immer wenn es um die DDR-CDU und ihren Vorsitzenden Gerald Götting ging, begann die Meldung so: „Christen und Marxisten…“, gefolgt von einer den Anlaß der Meldung widerspiegelnden Aufzählung angeblicher Gemeinsamkeiten beider Bewegungen. War dieser Satzanfang damals eine Ausgeburt der DDR-Propaganda, droht er vielleicht bald zu einem vertrauten Satzanfang von Leuten in der christlichen Szene zu werden, die es verlernt haben, weltanschaulich nachzudenken und im Wort Gottes zu leben.

Nicht nur mangelnde Kenntnis des Wortes Gottes, insbesondere im Hinblick auf Heilsgeschichte und Eschatologie, sondern auch mangelnde Kenntnis des Gedankengebäudes anderer Weltanschauungen sowie mangelndes Training im Vergleichen von Weltanschauungen können dazu führen, daß diejenigen, die eigentlich Kinder des Königs der Könige sein sollen, völlig verkehrte Bündnisse und Allianzen eingehen. Dazu sei passend zum gestrigen Holocaust-Gedenktag daran erinnert, daß im Dritten Reich zumindest in einem bekennenden Gemeindeverband überzeugte Christen den zutiefst antichristlichen Kern des Hitler-Regimes und des zugrundeliegenden Programms Adolf Hitlers nicht erkannt haben.

Bilanz 2011: Ein düsteres Jahr für Wahrheit, Freiheit, die evangelikale Szene und unsere Gesellschaft

2011 – ein (auch für mich persönlich) bewegtes Jahr neigt sich nun dem Ende zu, und so wage ich hier den Versuch einer Bilanz dieses Jahres. 2011 war ein dunkles und trauriges Jahr für Wahrheit und Freiheit, für die evangelikale Szene wie auch für unsere Gesellschaft insgesamt. Die postmodernistische Sicht, daß Wahrheit nur eine Frage oder eine Funktion der Macht sei, setzt sich immer mehr durch und wird zur Grundlage politischer und journalistischer Kommunikation; Geschichts- und Tatsachen-Klitterung finden immer unverblümter und dreister statt.

Mit der Wahrheit leidet auch die Freiheit; denn wenn Wahrheit wirklich nur eine Frage der Macht ist, ist der Schutz der Freiheit vor feindlichen Mächten durch die Wahrheit dahin und der totalitäre Zugriff auf das persönliche Leben des einzelnen nur noch eine Frage der Zeit.

Und die beunruhigenden, in diese Richtung weisenden Signale haben sich deutlich verstärkt: Die fortschreitende, totaler werdende und politisch gewollte Vergesellschaftung aller persönlichen Lebensbereiche vor allem bei Familien mit Kindern, ebenso wie die aktuellen europapolitischen Entwicklungen und vor allem ihre Darstellung als „irreversibel“ und „alternativlos“, die beispielhaft  für eine generelle Aushöhlung des Subsidiaritätsprinzips (Staat – Familie, EU – Mitgliedstaaten) stehen; die zunehmende Abkehr vom ursprünglichen Selbstverständnis unseres Staates, seinen Bürgern ein Leben in Staatsferne zu ermöglichen – ein Leitgedanke, der gerade aufgrund der vorhergehenden Totalitarismus-Erfahrungen von den Gründern der Bundesrepublik tief in ihre DNA hineingestiftet war -; das spürbare Erstarken der gesellschaftlichen Kräfte, die permanent an diesen Veränderungen arbeiten; die Orientierung der Bildungswelt an „sozialer Passung“ und „Viabilität“ statt an Wahrheit und Realität – all dies zeigt, daß es hinsichtlich unserer gesellschaftlichen Zukunft um Wahrheit und Freiheit aktuell so schlecht bestellt ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Um so schlimmer, daß im zurückliegenden Jahr weite Teile der christlichen Szene in Deutschland offenbar beschlossen haben, möglichst rasch Teil dieser maßgeblich vom Postmodernismus (und so mancher unter seinem Schutzmantel gepflegten Gesellschafts- und Weltgemeinschaftsphantasie neomarxistischen Ursprungs) geprägten Entwicklungen zu werden, statt ihnen entschlossen die Stirn zu bieten. 2011 war das Jahr des großen Durchbruchs der Emergenten Bewegung und „missionaler“ postmodernistischer Sichtweisen in der deutschen christlichen Szene, die in Gemeindebünden wie dem Mülheimer Verband, Baptisten und vor allem den FeG und den Gemeinschaftsverbänden inzwischen wie ein Flächenbrand um sich fressen ( mein Posting „Emergenter Dammbruch“) und jetzt auch den BFP zu erfassen drohen. Nicht nur aus den BFP-Gemeinden Bad Dürkheim, Darmstadt, Dietzenbach, Hemmingen/Württ. und Mainz (Basis), sondern auch aus dem Hamburger Raum gibt es in dieser Hinsicht zunehmend beunruhigende Signale, denen nicht energisch genug widersprochen wird, wie beispielsweise die Einstellung von emergent geprägten Vikaren für die Jugendarbeit. Inzwischen können Dinge geschehen, die noch vor kurzem in Freikirchen – und erst recht im BFP – undenkbar waren. So hat vor knapp 2 Monaten ein BFP-Pastor im südlichen Hamburger Umland ein Paar mittleren Alters „kirchlich getraut“ (in einer Gaststätte, um den Widerstand in der Gemeinde zu umgehen), erklärtermaßen ohne daß es jemals zu einer standesamtlichen Trauung kommen wird – ein fatales, völlig falsches Signal an Gemeinde und Welt, das zudem eindeutige Beschlüsse und Empfehlungen der Bundesleitung und der theologischen Kommission des BFP aus dem Jahre 2009 geradewegs ignoriert.

Daß entschlossener Widerstand gegen diese Entwicklungen durchaus einen Preis kosten kann, mußte ich im zurückliegenden Jahr am eigenen Leib erfahren. Meine engagierte Kritik an den deutlich wahrnehmbar gewordenen Emergentisierungstendenzen in der christlichen Szene und daran, daß man sich gezielt emergente Berater heranholt, insbesondere auch in meiner ehemaligen Gemeinde CGHH und bei „Gemeinsam für Hamburg“ ( mein Posting zum Thema), hat mich zuerst das Amt des Hauskreisleiters und dann auch meine Gemeinde gekostet ( mein Posting zu meinem Gemeindeaustritt), und aus Bremen wurde mir gar eine Strafanzeige angedroht ( mein Posting zum Thema von Anfang Juni). Aber das mußte so sein. Die Wahrheit Gottes ist mir wertvoller als Gold, deswegen gibt es keine andere Wahl, keinen anderen gangbaren Weg für mich.

Traurig ist, daß es mit der Emergenten Bewegung und ihren Sympathisanten nun einen deutlich wahrnehmbaren „Teil“ der evangelikalen Szene gibt, der in allen wesentlichen Anliegen von Gesellschaft, Politik und Bildung offen „die Seiten gewechselt“ hat und nun auf der gegnerischen Seite mitkämpft (Gender Mainstreaming, sozial-marktwirtschaftliche Ordnung, Verhinderung der Entwertung der Ehe und der Entmündigung der Familie, Orientierung der Bildung an der Wahrheit, Subsidiaritätsprinzip, EU-Politik und -Schuldenkrise, Israel), der bereits in Foren und Blogs begonnen hat, die an den ursprünglichen Positionen festhaltenden Geschwister zu diffamieren oder lächerlich zu machen und künftig sogar bereit wäre, sie einer zunehmend postmodernistisch-hyperegalitaristisch ausgerichteten Staatsgewalt ans juristische Messer zu liefern (hierzu muß man sich nur einmal die Art vieler auf jesus.de geführter Diskussionen sowie die Beiträge in einigen von jesus.de empfohlener Blogs ansehen). Meine vertrauensvolle Grundhaltung der Offenheit hinsichtlich tiefer Gespräche über Glauben, Denken und Weltanschauung überall dort, wo evangelikale Christen zusammenkommen, ist hierdurch dahin – und ich werde mir nun zehnmal überlegen, mit welchen Christen ich gegen den Mainstream gebürstete weltanschauliche Gedanken zukünftig teilen kann.

Um so mehr möchte ich an dieser Stelle einmal „danke“ sagen für die häufiger werdenden Ermutigungs- und Dankes-E-Mails für meine Blogpostings speziell zu den Themenkreisen „Postmodernismus / Emergente Bewegung“ mitsamt der dahinterstehenden Recherche- und Gedankenarbeit, und bitte um Nachsicht dafür, daß ich bisher noch niemandem geantwortet habe – das hole ich aber noch nach. Es ist gut, zu sehen, daß auch von anderen Christen diese Entwicklungen gesehen und verstanden werden und ihr Wesen begriffen wird – oder sich beim einen oder anderen erstmals eine Ahnung davon entwickelt, was überhaupt los ist -, womit sich die Chance erhöht, weitere Christen vor dem Irrtum zu bewahren, die von der Emergenten Bewegung angebotenen De-/Rekonstruktionen des Christseins und der Realität mit dem Christsein und der Realität selbst zu verwechseln, und damit zu verhindern, daß sie im Denken der christlichen Szene widerstandslos den Platz der Originale einnehmen.

Hiermit möchte ich meine Bilanz 2011 schließen und allen Blog-Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest wünschen – mit einem Chorus von Martha Butler in der nachstehenden abgewandelten Form, wie ich sie auf der Weihnachtsfeier einer christlichen Gemeinde in den 1990er-Jahren gehört habe, und in der sowohl die historische als auch die prophetische Dimension von „Advent“ vereint sind:

I looked up, and I saw my Lord was born;
I looked up, and I saw my Lord was born in a hutch.
Hallelujah, He is coming! Hallelujah, He is here!
Hallelujah, He is coming! Hallelujah, He is here!

[…]

And one day I, I’m gonna look up, and I’ll see my Lord coming;
I, I’m gonna look up, and I’ll see my Lord coming on the clouds!
Hallelujah, He is coming! Hallelujah, He is here!
Hallelujah, He is coming! Hallelujah, He is here!

Good-bye CGHH – it’s time to part

Nach einigen Wochen inneren Ringens habe ich den schmerzlichen Entschluß gefaßt, mich von meiner Gemeinde zu trennen, und habe am Anfang dieses Monats gegenüber meiner Gemeindeleitung mit schriftlicher Begründung meinen Austritt aus der Christus-Gemeinde Hamburg (CGHH) erklärt. Was mich zur Entscheidung geführt hat, die Gemeinde zu verlassen, die über 8 Jahre lang meine geistliche Heimat war, in der ich viel Gutes und Bleibendes über christliches Leben und Leiterschaft lernen durfte, tolle Menschen kennengelernt habe und 6 Jahre als Hauskreisleiter Jesus dienen durfte, möchte ich hier erklären, da ich mir vorstellen kann, daß viele meinen Schritt nicht verstehen können. Schon in den vergangenen Monaten ist mir viel Unverständnis für die entstandene Konfrontation entgegengebracht worden, was allerdings auch daran liegt, daß die meisten nicht im geringsten ahnen, was hier auf dem Spiel steht.

Worum es geht

Der Punkt, um den sich alles dreht, ist unsere völlig auseinandergehende Sicht hinsichtlich der theologischen Ausrichtung unseres Evangelisations-Beraters Harald Sommerfeld, des Ausmaßes seiner Zugehörigkeit zum Netzwerk „Emergent Deutschland“ sowie des von ihm und von dieser Bewegung propagierten theologischen, ekklesiologischen und missiologischen Umgangs mit dem Phänomen Postmodernismus, der eine existentielle Gefahr für den biblisch-christlichen Glauben darstellt, und der gemeindeintern intransparente Umgang mit dem gesamten Thema, verbunden mit der Taktik, durch Umlenkung auf die Zweier- und Dreiergesprächs-Ebene einer kritischen Ansprache des Themas „Emergent“ von Vornherein keine öffentliche Plattform in der Gemeinde bieten zu wollen.

Die Darstellung an dieser Stelle dient auch dazu, öffentlich darauf aufmerksam zu machen, wie mächtig der Einfluß der Emergenten Bewegung in der Gemeindeszene in Deutschland bereits ist und was passieren kann, wenn man dagegen aufsteht.

Wie alles begann – die Vorgeschichte

Alles begann Ende 2008 mit dem Auftritt des mir bis dahin völlig unbekannten Referenten Harald Sommerfeld bei einem Tagesseminar zum Thema Evangelisation im Rahmen unseres (hervorragenden) CGHH-Leitertrainings. Neben durchaus interessanten und diskutablen Einsichten ist mir in seinen Ausführungen sofort die zentrale Stellung postmodernistischen Denkens aufgefallen, die sich u.a. in einer latenten Abwertung von weltanschaulicher Analyse und argumentativer Apologetik sowie der postulierten angeblichen (faktenmäßigen wie ethischen) Unhinterfragbarkeit des postmodernen gesellschaftlichen Wandels zeigte.

Nach dem Ende dieses Tages wieder zu Hause angekommen, forschte ich nach einer Zeit der Besinnung und Reflexion sofort im Internet nach und stellte fest, daß er sich zum einen mit seinen gesellschaftspolitischen Überzeugungen deutlich links von allem befindet, was mir jemals zuvor im evangelikalen Bereich begegnet war, und zum anderen insbesondere zu einem informellen Netzwerk namens „Emergent Deutschland“ gehört, dessen Namen und Existenz ich auf diese Weise erstmals zur Kenntnis nahm.

Schnell begriff ich, daß die Unterwerfung des christlichen Glaubens unter den Postmodernismus konstitutiv für „Emergent“ ist (und unter anderem auch für die auffallend linkspolitische Ausrichtung dieser Bewegung verantwortlich ist), daß in der Emergenten Bewegung die Wahrheits- und Erkenntnistheorien postmodernistischer Philosophen wie Wittgenstein, Foucault, Polanyi, Lyotard, Derrida und Rorty höher gehandelt werden als das in der Bibel verwendete Verständnis von Wahrheit als Übereinstimmung mit einer objektiven Wirklichkeit (welches als „aristotelisch“ oder „modern“ gebrandmarkt wird), und daß man in der Emergenten Bewegung für das Streben nach klaren, wahren Aussagen („Satzwahrheiten“) nur Geringschätzung übrig hat.

In den folgenden Monaten stellte ich dann beim Lesen diverser christlicher Foren und Blogs entsetzt fest, daß wichtige Persönlichkeiten der Emergenten Bewegung nichtemergenten Christen, die ihre Thesen nicht teilten oder davor warnten oder evangelikale Grundüberzeugungen weiterhin in klare Lehraussagen („doctrinal statements“) zu fassen wagten, eine beispiellose, rüde und zutiefst gemeine intellektuell-moralische Hybris und Arroganz bis hin zu einer regelrecht haßerfüllten Verachtung entgegenbrachten (wie man sie selbst zur Hoch-Zeit der Pfingstler-/Charismatiker-Kontroverse nicht ansatzweise gesehen hatte), mit der unverhohlen massiver Druck auf nichtemergente und unentschlossene Christen zur Annahme der emergenten Weltsicht ausgeübt werden sollte.

Angesichts dieses Befundes wurde mir immer klarer, daß diese mit massivem Druck und Suggestivkraft und der klaren Ambition, die ganze christliche Szene aufrollen zu wollen, vorgebrachte emergente Lehre mit ihrem Ansatz, den Postmodernismus zur Staatsdoktrin für Christen zu machen, das Potential hat, meinen Glauben an Jesus und sogar mein Vertrauen in die eigene Zurechnungsfähigkeit aufs Schwerste zu beschädigen, wenn ich mich nicht umgehend derart gründlich mit den Grundlagen des emergent-postmodernistischen Denkens auseinandersetze, daß ich es stichhaltig zu widerlegen imstande bin. Daher versorgte ich mich ab Herbst 2009 umfangreich mit internationaler evangelikaler und säkularer Literatur akademischen Niveaus zum Themenkomplex Wahrheit und Postmodernismus.

Wie die Veränderungstendenzen in der CGHH zum Konflikt führten

Nachdem die CGHH Harald Sommerfeld seit Anfang 2009 als Berater für Evangelisation unter Vertrag genommen hatte, mehrten sich seit Frühjahr 2010 die Anzeichen für ein beginnendes Einschwenken auf die „Emergent Road“, für beginnende „Emergentisierungstendenzen“, wie ich es dann später genannt habe. Als erstes fiel mir in den Predigten ein regelmäßig wiederkehrendes Sticheln gegen politisch konservative Ansichten und den politisch konservativen US-Evangelikalismus auf, das es vor 2010 bei uns nicht gab.

Bei meiner Suche nach einer bestimmten Ordinationsarbeit auf der MV-Website (solche Dokumente waren vor dem diesjährigen Relaunch der Website downloadbar) entdeckte ich dann zufällig ein Impulsreferat von MV-Präses Ekkehard Vetter von der TLT/GLT 2007 (Theologische Leitertagung / Gemeindeleitertagung) in Mülheim (Ruhr) mit dem Titel „Wie verändert sich der pastorale Dienst zwischen 1990 und 2030?“. Es enthielt zwar berechtigte Kritikpunkte an der gegenwärtigen Gemeindewirklichkeit, aber stellte vor allem eine 1:1-Übernahme der emergenten Sicht zum Postmodernismus dar. An keiner Stelle hinterfragte es diese Sicht ernsthaft, noch bewertete es den Einfluß des Postmodernismus auf unsere Gesellschaft fundiert aus biblisch-christlicher Sicht, sondern führte an mehreren Stellen Listen von Emergent-Websites und -Blogs im Sinne einer Empfehlung auf. Dies signalisierte mir, daß im Mülheimer Verband von der Spitze her die Türen für emergente Theologie und Postmodernismus geöffnet worden sind.

Dadurch alarmiert, versuchte ich beim Hauskreisleiter-Treffen meines Gemeindeteils Barmbek-Süd im Mai 2010 meine durch Harald Sommerfelds Aussagen im CGHH-Leitertraining, durch Lehre und Gebaren der Emergenten Bewegung und durch die jüngsten Entwicklungen in der Gemeinde verursachte Besorgnis und schlechte Befindlichkeit deutlich zu machen, was sogleich in ein Nachgespräch im Anschluß an dieses Treffen verlagert wurde, das allerdings meine Bedenken nicht nur nicht zerstreuen konnte, sondern sie noch vergrößerte, indem unser Pastor u.a. plötzlich selbst von der Wichtigkeit „inkarnatorischer“ Theologie sprach (ein typischer „Emergentismus“, emergentes Glossar) und betonte, daß Harald Sommerfeld fest in der Mitte der evangelikalen Bewegung stünde, aber die Gesellschaft sich total verändert hätte und es doch nur darum ginge, die postmoderne Generation zu erreichen – eine Argumentation, die im weiteren Verlauf noch das eine oder andere Mal wiederholt werden sollte.

Innergemeindliche Beobachtungen in der Folgezeit wie

  • das sich hin und wieder fortsetzende predigtmäßige Sticheln gegen politisch konservative Ansichten und den politisch konservativen US-Evangelikalismus,
  • meine posthume Entdeckung, daß „24/7-Prayer Germany“, an das unsere 24/7-Gebetswoche angeschlossen war, und die predigtmäßig angepriesene „Boiler Rooms“-Bewegung in Großbritannien einen emergenten Hintergrund besaßen,
  • vereinzelte Verwandtschafts- und Freundschaftsverhältnisse (einschließlich facebook) zu Größen der emergenten Szene (was natürlich in der Gemeinde das Ansprechen der Emergent-Lehre als Gefahr sehr erschwert),
  • die Web-Verantwortlichkeit eines Gemeindemitglieds für einen kleinen Blog-Server, auf dem ein führender deutscher Emergenter bloggt
  • das Auftauchen eines Posters mit einem Demonstrationsaufruf einer linksgerichteten politischen Initiative an der Gemeinde-Pinnwand sowie
  • das vermehrte Auftreten emergenter Literatur internationaler und deutscher Autoren auf dem Gemeinde-Büchertisch

und übergemeindliche Entwicklungen im Herbst 2010 wie

  • der fühlbar wachsende Einfluß der Emergenten Bewegung in der gesamten deutschen christlichen Szene,
  • emergente Anzeichen bei OM-Nord und „Gemeinsam für Hamburg“,
  • der unklare Charakter des ersten Kongresses „Das Beste für die Stadt“ 2010 und
  • die Benennung von Harald Sommerfeld als Eröffnungssprecher der Hamburger Allianzgebetswoche 2011

führten schließlich dazu, daß ich Ende Oktober 2010 mittels eines schriftlichen Antrags zur Gemeindeversammlung eine öffentliche Klarstellung der Position der Gemeinde zu Postmodernismus und Emergenter Bewegung sowie zu einer möglichen Verlängerung der Beratertätigkeit Harald Sommerfelds über das Jahresende hinaus verlangte. Während für Bau- und Gemeindeteilungsfragen (die vor allem unseren Hauptpastor seit Monaten derart beschäftigten, daß man ihn kaum auf andere Themen anzusprechen wagte) selbst bei Kleinigkeiten immer wieder außerplanmäßige Gemeindeversammlungen angesetzt wurden, sah man sich bis heute nicht in der Lage, meinem Antrag zu entsprechen („wir können doch nicht jede theologische Anfrage in der Gemeindeversammlung besprechen“), sondern teilte mir persönlich mit, daß sich die Gemeindeposition „weder mit embrace P. noch mit confront P.“ umschreiben lasse und daß man „viel von den Emergenten lernen könne, ohne gleich ihre Jünger werden zu müssen“ – worauf ich später entgegnete, daß ich nicht sehen könne, was man von Leuten lernen will, die eine derartige rüde Hybris und Verachtung gegen Nichtemergente wie oben beschrieben an den Tag legen.

Kurz zuvor hatte ich mich auch an „Gemeinsam für Hamburg“ mit der Frage nach der Haltung von GfH zum wachsenden Einfluß der postmodernistischen Weltanschauung auf bekennende Christen und dem Verhältnis von GfH zu Emergent Deutschland und  dort mitarbeitenden Persönlichkeiten und GfH-Werken gewandt, worauf mir geantwortet wurde, daß „die Begriffe so vielschichtig und inhaltsreich“ seien, daß man „keine pauschalen Antworten geben“ könne und „ein Gespräch wesentlich sinnvoller“ sei (Die zu diesem Zeitpunkt bereits seit mindestens 9 Monaten bestehende und von mir ein halbes Jahr später entdeckte Zusammenarbeit von „mbs Gesellschaftstransformation“ mit GfH wurde mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt!).

Aufgrund der unbefriedigenden Antworten sowohl von meiner Gemeindeleitung als auch von „Gemeinsam für Hamburg“ sowie der sich mehrenden Anzeichen für einen bevorstehenden förmlichen emergenten Dammbruch in der ganzen deutschen christlichen Szene entschloß ich mich im November 2010 dazu, meine Kritik an der emergenten Lehre und an der wachsenden Einflußnahme der Emergenten Bewegung auf die christliche Szene künftig auf meinem Blog öffentlich zu machen, insbesondere nachdem klar war, daß Harald Sommerfeld als Eröffnungsredner der Hamburger Allianzgebetswoche 2011 vorgesehen war und die Gemeinde den Beratervertrag mit ihm trotz meines vorliegenden Antrags ohne Aussprache um ein weiteres Jahr verlängert hatte.

Die Konfrontation mit der Gemeindeleitung

Nachdem ich meine wenig später gemachte Entdeckung veröffentlichte, daß Harald Sommerfeld inzwischen in Gemeinden in ganz Norddeutschland mit seinen emergenten Thesen zur Evangelisation in der Postmoderne unterwegs ist und in einer wichtigen Bremer Gemeinde plötzlich ein „Studientag Gesellschaftstransformation“ unter seiner Mitwirkung angekündigt wurde, entdeckte er meine Blogbeiträge und meldete sie an den Pastor unseres inzwischen selbständigen Gemeindeteils, worauf ich erstmals von meinem Pastor gemaßregelt wurde mit der Bitte um ein Gespräch und der Aufforderung, meine Aussagen über Harald Sommerfeld und die Gemeinde von meinem Blog zu entfernen. Daraufhin habe ich noch einmal meinen Antrag zur Gemeindeversammlung wiederholt und mit einer längeren schriftlichen Begründung versehen, und in der Antwort an meinem Pastor habe ich begründet, warum ich nichts zu diesem Thema von meinem Blog herunternehmen werde.

Nach einigen Versuchen, einen Termin zu finden – während es zu weiteren emergenten Entwicklungen in Berlin, Hamburg und Bremen kam und meine diesbezüglichen Postings zu Beschwerdeanrufen aus diesen Städten bei meinem Pastor führten, kam es Ende Mai 2011 zum entscheidenden Gespräch zwischen mir und der Gemeindeleitung.

In diesem Gespräch – wie auch davor und danach – war meine Gemeindeleitung nicht in der Lage oder aber nicht willens zu erkennen, daß die Emergente Bewegung nicht einfach die postmoderne Gesellschaft erreichen will, sondern den Postmodernismus und die darauf fußende Theologie von David J. Bosch und J. E. Lesslie Newbigin als integralen Teil in ihre Theologie und ihr Glaubensverständnis inkorporiert und zur übergeordneten unhinterfragbaren Leitlinie gemacht hat und dadurch beispielsweise zu einem inakzeptablen Verständnis von Wahrheit und Doktrin und zu einem völlig verfehlten Reich-Gottes-Verständnis gelangt. Stattdessen wurden im Laufe des Gesprächs dieselben falschen Argumente wiederholt wie schon in der Zeit davor und auch später:

  • es ginge doch Harald Sommerfeld und den meisten Emergenten nur darum, die postmoderne Generation zu erreichen, nicht darum, das Evangelium zu verändern
  • man hätte heute ganz neu die „inkarnatorische“ Theologie wiederentdeckt
  • man müsse zwischen „Emergent“ und „Sekten-Emergent“ unterscheiden (obwohl ich nicht müde war zu betonen, daß die Unterwerfung des christlichen Glaubens unter den Postmodernismus konstitutiv für „Emergent“ ist und damit diese Unterscheidung keinen Sinn ergibt), wozu fälschlicherweise auch Mark Driscolls Unterscheidung zwischen „Emerging“ und „Emergent“ herangezogen wird
  • die Emergenten in Deutschland seien „anders“ als die Emergenten in den USA – unter denen auch synkretistische Tendenzen zu finden seien -, man könne die Kritik an den US-Emergenten nicht auf die deutschen Emergenten übertragen
  • die naive Sicht, daß einflußreiche Leute wie Johannes Reimer und Peter Aschoff „sofort weg vom Fenster“ wären, wenn sie „etwas Verkehrtes“ lehren würden
  • das Anzeigen und Verlinken des Emergent-Deutschland-Banners auf Homepages und Blogs stelle nur einen einfachen Link und keine Identifikation mit Emergent Deutschland dar; deshalb dürfe ich nicht sagen, daß Harald Sommerfeld Teil der Emergenten Bewegung ist oder zu Emergent Deutschland gehört, nur weil er auf seinem Blog „Hasos Tafel“ im linken Sidebar das Emergent-Logo führt

Der letzte Punkt wird bereits dadurch widerlegt, daß Emergent Deutschland den Zweck dieses Banners wie folgt definiert:

Neben Deinen Aktivitäten auf unserem Blog bieten wir Dir die Möglichkeit, Deiner Verbundenheit auf Deinem Blog oder Deiner Website Ausdruck zu verleihen. Dafür gibt es ein Banner mit unserem Logo, das du bei dir einbinden kannst. Wir freuen uns schon, auf diese Weise von deinem Beitrag zum Dialog zu erfahren. Die Banner findest du auf »einbinden«.

(aus: Emergent Deutschland: Vernetzen)

Jemand, der bereits zahlreiche Vorträge bei Veranstaltungen von Emergent Deutschland gehalten hat (z.B. Podcasts #50,#61 und Studientage Gesellschaftstransformation) und blogmäßig dabei war, wie Emergent Deutschland 2007 ins Leben gerufen wurde, kennt diesen Passus. Und Dominik Sikinger setzt auf seinem Blog in seinem Kommentar zum eigenen Posting vom 21.11.2007 als Selbstverständlichkeit voraus, daß das Führen des Emergent-Banners auf einem Blog sehr wohl als Zeichen der Identifikation des Bloggers mit Emergent Deutschland gemeint ist:

Außerdem dachte ich, daß wenn Emergent Deutschland kritisiert wird, sie dann auch bei denen vorbeischauen, die entweder als Herausgeber auf der Website stehen, oder aber das Banner auf dem Blog tragen.

(aus: Sämann-Blog, dosi.p-shuttle.de, 21.11.2007)

Mit anderen Worten: Wer das Emergent-Banner in seine Webpräsenz einbindet, der weiß, was er da tut.

Und zum ersten Punkt möchte ich auf die Powerpoint-Präsentation eines Workshop-Vortrags beim Transforum 2008 Berlin (21.-23.02.2008) verweisen, den Harald Sommerfeld und Tobias Faix dort gemeinsam gehalten haben: „Emerging Church – missionarische Notwendigkeit oder postmoderne Spielerei?“ (Die Welt lieben: Wie die Welt im 21.Jahrhundert tickt. Die Welt verstehen.). Die Slides zeigen, daß die Autoren die gestellte Frage natürlich im Sinne der ersten Alternative beantwortet wissen wollen und auch auf eine Veränderung der evangelikalen Theologie zielen.

Meine Gemeindeleitung meinte in diesem Gespräch dann zu mir, ich hätte eine „neuronale Verschaltung“, weil ich nicht von der von mir geäußerten Interpretation der Vorgänge abrückte, und würde durch meine Postings „die Braut Christi mit Dreck bewerfen“, und verlangte von mir am Ende ultimativ, innerhalb von 7 Tagen jegliche Kritik an Harald Sommerfeld von meinem Blog zu entfernen und zuerst mit ihm zu reden (was aber erst drei Monate später möglich gewesen wäre), andernfalls würde man mich von meiner langjährigen Hauskreisleiter-Tätigkeit entbinden.

Da inzwischen höchste Gefahr im Verzuge ist, was das Einschleusen emergenten postmodernistischen Gedankenguts – u.a. eben über die Gemeindeberater-Schiene – in die christliche Szene in Deutschland betrifft, und ich wenige Tage vorher in einem Kommentar auf theoblog.de Kenntnis von einem Fall erhielt, wo ein Mitglied einer freikirchlichen Gemeinde wegen seiner Kritik an Harald Sommerfeld von seiner Gemeindeleitung „in Quarantäne genommen wurde“, und da die Emergentisierungstendenzen beim von unserer Gemeinde unterstützten Netwerk „Gemeinsam für Hamburg“ mit der Benennung von Johannes Reimer, einem Verfechter emergenter Theologie ( mein Posting vom 15.08.2011), als Hauptredner der im November 2011 stattfindenden Konferenz „Das Beste für die Stadt“ gerade eine neue Qualität erreicht hatten ( meine Postings vom 30.04.2011 und 28.08.2011), weigerte ich mich, dieser Aufforderung nachzukommen, und so wurde ich Anfang Juni 2011 als Hauskreisleiter abgesetzt.

Meinem Hauskreis gegenüber wurde dann der Schritt noch einmal ausführlich mit meinem „Fehlverhalten“ begründet, anschließend wurden wieder einige der oben angeführten Argumente wiederholt, insbesondere wieder, daß es nur darum ginge, die postmoderne Generation und die „total veränderte“ Gesellschaft zu erreichen. Hingegen fehlte der Raum, um Fragen zur emergent-postmodernistischen Theologie oder ihre häretischen Aspekte zu erörtern.

Das Ergebnis: Austritt

Es hieß weiterhin, daß ich trotz der Absetzung als Hauskreisleiter ein wichtiges Gemeindemitglied bleibe und daher auf keinen Fall die Gemeinde verlassen solle. Ich sehe jedoch nicht nur keine Möglichkeit einer qualifizierten Reich-Gottes-Mitarbeit, sondern auch keine meinen Glauben bewahrende und stärkende geistliche Heimat in einer Gemeinde, die die Emergentisierungstendenzen in der christlichen Gemeindeszene in Abrede stellt und ihnen nicht wehrt, die aber mir praktisch verwehrt, die biblisch-christliche Weltanschauung gegen die emergent-postmodernistische Lehre zu verteidigen, in der ich ständig damit rechnen muß, wegen unbequemer Beschwerdeanrufe gemaßregelt zu werden, sobald ich emergente Entwicklungen öffentlich kritisiere, und in der ich daher gezwungen wäre, mit der emergenten Lehre unter einem Dach zu leben und künftig zu ihr zu schweigen.

Daher blieb mir leider nur der Weg, die Gemeinde zu verlassen, zumal die Unterstützung der Gemeinde für die bevorstehende Konferenz „Das Beste für die Stadt“ mit Johannes Reimer zeigt, daß erst einmal keine Aussicht auf Verbesserung der Lage besteht – mehr noch, auch der Mülheimer Verband (MV) als Gesamtorganisation und Ekkehard Vetter als dessen Präses scheinen voll hinter Johannes Reimer und seiner Botschaft zu stehen, ist er doch, wie ich kürzlich gesehen habe, als „Special Guest“ an einem Abend des verbandsinternen „MaiVestivals 2012“ vorgesehen…

Marburger Bildungs- und Studienzentrum mbs steckt hinter den Emergentisierungsprozessen bei „Gemeinsam für Hamburg“

Heute habe ich die Hammer-Erkenntnis der letzten Monate gewonnen:

Das von Tobias Faix geleitete „Studienprogramm Gesellschaftstransformation“ des Marburger Bildungs- und Studienzentrums mbs, das theologisch vollständig der Emergenten Bewegung rund um Emergent Deutschland zuzurechnen ist und als die intellektuell führende Institution bei der emergenten Durchdringung der christlichen Szene in Deutschland anzusehen ist, steckt hinter den immer spürbarer werdenen emergenten Tendenzen bei „Gemeinsam für Hamburg“!

Bei einer Durchsicht der Poster-Downloads beim Studiengang Gesellschaftstransformation traute ich meinen Augen kaum: Dort ist ein kompletter Aktionsplan (!!) aus dem Frühjahr 2010 für die Emergentisierung und „missionale“ Ausrichtung von „Gemeinsam für Hamburg“ (GfH) mittels des Kongresses „Das Beste für die Stadt“ (dessen Arbeitstitel damals offenbar noch „Dein Reich komme“ lautete) hinterlegt! Hier der Plakatkopf:

Plakatkopf des von mbs ausgearbeiteten Aktionsplans für Hamburg

Plakatkopf des von mbs ausgearbeiteten Aktionsplans für Hamburg

Nun ist endgültig klar, in welcher Beziehung die seit letztem Jahr aufgetretenen Emergentisierungstendenzen in meiner Gemeinde CGHH, die wachsweiche Stellungnahme des GfH-Geschäftsführers Detlef Pieper auf meine Anfrage zu emergenten Tendenzen bei GfH und einigen Werken im Oktober 2010, die Einladung von Harald Sommerfeld als Eröffnungsredner der Hamburger Allianz-Gebetswoche 2011 und die Einladung von Johannes Reimer als Hauptredner des nächsten Kongresses „Das Beste für die Stadt“ im November 2011 zueinander stehen: Die ganze Entwicklung ist von langer Hand vorbereitet, und das Ziel, zu dem die Reise geht, ist die Emergentisierung der gesamten Hamburger christlichen Szene.

Aber es kommt noch besser: Die federführende Beteiligung von mbs an der Implementation des Kongreßformats „Das Beste für die Stadt“, die Abhaltung des Vorkongresses im Februar 2010 und das eigentlich damit verfolgte emergente Ziel der Reise sind bis heute von den Hamburger Pastoren nicht an das christliche „Fußvolk“ kommuniziert worden – sowohl die entscheidenden Weichenstellungen als auch die beteiligten Akteure bewegten sich im Verschwiegenen und Verborgenen, und das Entscheidende bekommt man dann zufällig auf der mbs-Website heraus. Einen rascheren und gründlicheren Weg, Vertrauen in geistliche Leiterschaft nachhaltig zu zerstören, gibt es wohl kaum.

Und diese Art des Vorgehens scheint in Deutschland kein Einzelfall zu sein: Die Emergentisierungsprozesse werden durch im Verschwiegenen stattfindende Kick-off-Meetings mit mbs oder anderen emergenten Beratern initiiert und dann mit Projektsteuerungsmethoden in den Gemeinden oder der örtlichen christlichen Szene implementiert, kritischen Nachfragen wird ausgewichen bzw. ein rechtzeitiges kritischen Nachfragen behindert.

Es sieht wohl leider ganz danach aus, als müßte ich jetzt einige Briefe oder E-Mails an Hamburger Pastoren schreiben, um von ihnen eine Aufklärung dieser Vorgänge zu verlangen…