NARJESUS erweitert den Horizont – Blog

NARJESUS erweitert den Horizont – Blog

Schlagwort-Archiv: Mainstream-Medien

Wie man in den Augen der Medien zum „Spalter“ wird

Letzten Sonntag verschlug es mich mal wieder ins „California 101“ zwecks leckeren Essens. In der Wartezeit schnappte ich mir eine der dort ausliegenden „Time“-Ausgaben, um mich über Neuigkeiten aus der amerikanischen Innenpolitik zu informieren, und las dann die Worte „divisive cultural issues as abortion and gay marriage“. Nun wurde mir klar, was bestimmte Politiker in den Augen bestimmter Medien zu „Spaltern“ macht: Es ist ihr Festhalten an klaren ethischen Standards biblischen Ursprungs zum Wohle der Gesellschaft, die sich weiterhin in entsprechenden Rechtspositionen des Staates niederschlagen müssen, und die ihnen das Nachbeten der gängigen Parolen verbietet.

Deutschland im Koma der „Political Correctness“

Es ist einfach unglaublich, wie dieser Tage die Debatte um Familienbilder, Kleinstkinderbetreuung und Emanzipation verläuft – beziehungsweise was daran über unsere Gesellschaft deutlich wird. Einen echten Wettstreit von Weltanschauungen, Argumenten und Konzepten scheint es im öffentlichen Diskurs nicht mehr zu geben. Bestimmte Intellektuelle, Politiker und die Kommentatoren der Mainstream-Medien demonstrieren uns, wie die „korrekte“ Meinung auszusehen hat. Die Wahrheit darf nicht angesprochen werden; wahr ist vielmehr das, „was der Gesellschaft nützt“, d.h. was uns jenem Verständnis von „Gerechtigkeit“ näherbringt, das nur durch den leicht formbaren, kollektivierten, bindungslosen Einheitsmenschen verwirklicht werden kann. Kaum warnt ein Nonkonformist wie der katholische Bischof Walter Mixa vor der „Industrialisierung“ und Entmenschlichung von Kindsein, Elternsein und Kindererziehung durch die Propagierung der Vergesellschaftung der Kleinkindererziehung, die Mütter zu reinen Kinderproduzenten für die Gesellschaft machen würde, geht prompt ein hysterischer Aufschrei der Empörung durch die gesamte Republik, dreht man ihm das Wort geradezu im Mund um, indem man ihm eine Beleidigung erwerbstätiger Mütter unterstellt, die er niemals gesagt noch gemeint hatte (läßt man seine Äußerungen unvoreingenommen Revue passieren, so merkt man, daß er nicht Menschen, sondern eine bestimmte Ideologie angreift), fordern Politiker bestimmter Couleur (trotz der organisatorischen Trennung von Kirche und Staat!) seinen Amtsrücktritt. In der WELT vom 23. April 2005 lobte der Berliner Medienwissenschaftler Norbert Bolz gar diese infantile emotional-hysterische Ansprechbarkeit unserer Gesellschaft und meinte, jeder Wert in der heutigen Gesellschaft hätte nun sein „Alarmsystem“. In Wirklichkeit handelt es sich aber um an die Stelle ursprünglicher Disputbereitschaft getretene Denk- und Redeverbote, die zeigen, daß die deutsche Gesellschaft bereits ins Koma der „Political Correctness“ gesunken ist.

Evangelische Allianz zur Familienpolitik in Deutschland

Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Ev. Allianz, hat vor wenigen Tagen einen exzellenten Kommentar zur familienpolitischen Situation in Deutschland verfaßt, den ich auf der Website der Initiative Lebenswertes Land hinterlegt habe:

Warum wir einen Paradigmenwechsel in der Familienpolitik brauchen

Hartmut Steeb steht damit nicht allein. Zahlreiche Familienmütter und -väter haben sich in der schier unglaublichen, von einer geradezu hysterisch anmutenden Political Correctness dominierten Debatte der letzten Tage mit Leserbriefen und Foreneinträgen zu Wort gemeldet und wehren sich gegen eine Agenda, die durch unaufhörliche Propagierung der Vergesellschaftung der Kindererziehung Kindsein, Elternsein und Kindererziehung entmenschlicht und durch wirtschaftliche Austrocknung und gesellschaftlichen Druck auf die Demontage der eigenverantwortlich erziehenden ehe-basierten Familie zielt. Erfreulicherweise gibt es inzwischen mit dem Familiennetzwerk eine breite Basisbewegung, die sich gegen einen weitergehenden gesellschaftlichen Zugriff auf die Familie zur Wehr setzt und sich weigert, die Familie zum Experimentierfeld von Ideologen und Sozialingenieuren werden zu lassen (Weitere empfehlenswerte Links finden sich beim Bündnis für Ehe und Familie). Traurig ist nur die Reaktion der Mainstream-Medien auf vorgebrachte Argumente, Kritiken und Stellungnahmen von Initiativen und Einzelpersonen: Häme von SPIEGEL und taz, hysterische Empörung bestimmter Politiker, Abschneidung des Wortes in Talk-Runden, Ignoranz, „wir können nicht in die 60er-Jahre zurück“ – aber keine Auseinandersetzung in der Sache.

Ev. Allianz antwortet auf meinen Gästebuch-Eintrag

Angesichts der in den deutschen Massenmedien aktuell laufenden Desinformationskampagne über bekennendes Christsein verfaßte ich am 27. September folgenden Eintrag im Gästebuch der Website der Ev. Allianz Deutschland:

In der letzten Zeit, namentlich in den letzten drei, vier Jahren, ist der Druck einflußreicher Personen und Organisationen aus den Bereichen Medien, Politik und Öffentlichkeit auf bekennende Christen, ihren Glauben, ihre Überzeugungen und logische Schlußfolgerungen daraus nicht mehr öffentlich zu äußern, signifikant gestiegen (Nach der ARTE-Sendung über „christliche Fundamentalisten“ drohen Lehrern, die Evolutionstheorie und Alternativmodelle gleichberechtigt zur Diskussion stellen, mittlerweile Sanktionen). Wie wird dieses Thema innerhalb der Evangelischen Allianz gesehen bzw. diskutiert, und ist geplant, sich stärker und wirkungsvoller als bisher in die öffentliche Debatte einzuschalten, insbesondere angesichts des stark verzerrenden Bildes, das die Medien nun beinahe täglich von uns bekennenden Christen zeichnen?

Hierauf antwortete Hartmut Steeb am 10. Oktober:

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Wir bemühen uns nach Kräften, diesen zum Teil polemischen Kritiken entgegenzutreten. Dies geschieht durch Interventionen bei Politikern, Presseerklärungen, Briefe an Medien usw. Zum Teil – gerade auch etwa nach der ARTE-Sendung – haben wir das auch auf unserer Homepage eingestellt (www.ead.de). Und wir werden demnächst auch mit Angeboten für Leserbriefschreiben an unsere Freunde herantreten, weil ganz besonders wichtig ist, daß sich viele engagieren. Für konstruktive Vorschläge, was noch möglich ist, sind wir offen. So viel wir mit unserem kleinen Team und den begrenzten finanziellen Ressourcen tun können, wollen und müssen wir tun.